Fast jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens einmal oder regelmäßig wiederkehrend von Hornschwielen betroffen. Die flächige oder punktuell abgegrenzte Verdickung ist eine zumeist harmlose, jedoch krankhafte Hautveränderung, die von übermäßiger Verhornung und Haarverlust gekennzeichnet ist.
Hautvernarbungen durch chronische Reizung
Hornschwielen, auch Druckstellen oder vereinfacht Hornhaut genannt, gehören zu den Sekundäreffloreszenzen, resultierend aus überlagerten krankhaften Hautveränderungen aus Primäreffloreszenzen. Die bereits im Kindesalter häufig anzutreffenden Vernarbungen der Haut mit signifikanter Verdickung des Stratum corneum, epidermale Hyperkeratosen, sind die Folge chronisch-traumatischer Dermatitis. Andauernder Druck, Reibung, Gewalteinwirkung oder Selbstschädigung verursachen eine äußere Belastung, die zur Bildung von Entzündungsherden und somit lokal vermehrten Keratino- und abgestorbenen Korneozyten führt. Hornbildende epidermale Zellen reagieren mit abnormaler Überproduktion; die faserartige Keratinstruktur verändert sich. Der natürliche körpereigene Schutzmechanismus vor mechanischer Einwirkung verliert an Bedeutung, wenn die schmerzhaft verhärtete Hornschwiele im späteren Stadium Tastgefühl- und Bewegungseinschränkungen hervorruft und zudem kosmetisch störend ist.
Insbesondere an Handflächen und Fußsohlen vorkommend, können sich Hornschwielen bei intensiver berufsbedingter Hautreizung auch an anderen Körperstellen wie Fingerkuppen, Ellenbogen, Kniegelenken oder Kopfhaut ausbreiten. Zumeist schwinden diese von allein, sobald die Dauerbeanspruchung endet. Das Hühnerauge (Clavus) ist die bekannteste und weit verbreitete Form einer krankhaften Verhornungsstörung, ausgelöst durch chronischen Druck bei zu engem Schuhwerk und orthopädische Fehlstellungen. Hühneraugen in weicher oder harter Ausprägung sind Hornschwielen in Zehengelenknähe, an der Fußsohle, zwischen den Zehen oder unter den Nägeln mit kegelförmigem, nach innen gerichtetem Sporn.
Behandlung von Schwielen und Hühneraugen
In der Behandlung von Hornschwielen haben sich aufweichende und aufquellende Essig- oder Basenbäder und Fußbäder mit Harnstoffzusätzen bewährt. Leichte Hyperkeratosen lassen sich mit Spezialpeelings, Heilsalben, Bimsstein und herkömmlichen Hühneraugen- und Schwielenpflastern behandeln. Salicylsäurepräparate entwickeln keratolytische, also verhornungslösende Effekte. Hartnäckig verdickte Hornschwielen mit rissiger Schrundenbildung (Rhagaden) und schmerzhafte Hühneraugen machen den professionellen Einsatz medizinischer Pediküre notwendig. Instrumente wie Hornhauthobel, Skalpell, Fräser und Rosenbohrer gehören in die Hand des speziell geschulten Podologen. In schweren Tyloma-Fällen schafft nur ein operativer chirurgischer Eingriff Abhilfe.
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