Wenn der Sommer naht, steigt auch das Risiko, an Miliaria zu erkranken. Der auch als Schweißflechte, Hitzepickel oder Roter Hund bekannte, zumeist juckende, doch harmlose Hautausschlag entsteht durch krankhaft vermehrte Schweißbildung.
Krankhafter Hautausschlag durch blockierten Schweißfluss
Feuchtwarmes schwüles Wetter, tropische Hitze, anhaltender Wärmestau bei längerer Bettlägerigkeit, starkes körperliches Schwitzen, Adipositas oder witterungsgemäß unpassende Bekleidung begünstigen die dermatologische Hauterkrankung Miliaria, einhergehend mit Läsionen unterschiedlicher Ausprägung und Tiefe. Gerötete stecknadelkopfgroße Flecken, juckende erhabene Papeln bis milchig-weiße Bläschen entstehen, wenn der natürliche Schweißfluss langfristig blockiert ist. Der Verschluss der Schweißdrüsenausführungsgänge in variabler Hauttiefe macht sich vorzugsweise an bedeckten Körperarealen wie Rumpf und Extremitäten bemerkbar, selten im Gesicht. Durch ständige direkte Hautreibung im Windelbereich, an den Achseln oder in der Leistengegend erfolgt hier die Ausbildung sekundärer Effloreszenzen.
Die häufige, in jedem Alter akut auftretende Miliaria rubra („Roter Hund“) ist in der oberen Epidermis lokalisiert, begleitet von intensiv geröteten Flecken und juckenden Papeln großflächiger Herdausdehnung. Wasserhelle, tröpfchenförmige, leicht aufplatzende Bläschen kennzeichnen die Miliaria cristallina, verortet in der epidermalen Hornschicht. Bei Verschluss in der Lederhaut bilden sich größere, tiefsitzende und zumeist schmerzhafte Papeln, im Fachjargon Miliaria profunda benannt.
Prophylaxe und Behandlung der Schweißflechte
Die klinische Diagnostik beschreibt das typische Symptombild; der histologische Befund gibt darüber hinaus Aufschluss über intra- oder subepidermale Bläschen sowie entzündliches Infiltrat und Gewebebefall am Ausführungsgang der Schweißdrüsen. In der Behandlung der Miliaria ist bereits prophylaktisch die Umstellung auf lockere, atmungsaktive Bekleidung aus natürlichen Gewebefasern wie Baumwolle, Leinen oder Naturseide angezeigt. Eine ausreichend klimatisierte und gut belüftete Umgebung sowie der generelle Verzicht auf okklusive, pastöse Körpercremes fördern das Abklingen des krankhaften Hautausschlags. Bei starkem Juckreiz haben sich Antihistaminika und Zinkoxid-Schüttelmixturen bewährt. Kortisonhaltige Lotionen und Salben mildern die entzündliche Ausbreitung des juckenden Exanthems. Im Normalverlauf heilen die kosmetisch störenden Hitzepickel nach Abschwächung der auslösenden Hitzeperiode von allein ab.
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