Halb-bösartige Hauttumoren wie das Basalzellkarzinom oder das Plattenepithelkarzinom zählen zu den häufigsten Krebsarten, hauptsächlich bei älteren Menschen. Der weiße Hautkrebs wird jedoch im Zusammenhang mit dem Klimawandel zunehmend bei jüngeren Altersgruppen diagnostiziert.
Tumorerkrankung mit guten Heilungschancen
Weißer Hautkrebs, ein geläufiger Oberbegriff für das Basalzellkarzinom (Basaliom) und das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom), wird umgangssprachlich zur Abgrenzung des gefährlichen, weniger häufigen schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom) verwendet. Semi-maligne, halb-bösartige Hauttumoren sind die häufigste Krebsart in der Generation der Best Ager 60+, allein 2018 wurden 200.000 Neuerkrankungen registriert. Bei rechtzeitiger Diagnostik und Behandlung sind Basaliome und Spinaliome in 95 Prozent aller Fälle erfolgreich heilbar ohne erheblichen Einfluss auf Lebensqualität und -dauer. Mittlerweile sind auch zunehmend jüngere Patienten, vornehmlich Sportler und berufsbedingt Outdoor-aktive Menschen betroffen – Auslöser sind globale Klimaveränderungen.
Hauptursache für die Entstehung von weißem Hautkrebs ist eine übermäßig und andauernd einwirkende UV-Strahlung. Helle, wenig pigmentierte und sonnenempfindliche Hauttypen der Phototypen I und II sind besonders exponiert. Die Gefährdung steigt proportional zur UV-Dosis und wiederkehrenden intensiven UV-Belastungen. Darüber hinaus zählen künstliche UV-Quellen wie Solarium, Röntgenstrahlen oder Giftstoffe, beispielsweise Arsen und Teer, zu den begünstigenden Faktoren. Sonnenbrände im frühen Kindes- und Jugendalter erhöhen das Risiko für Spätfolgen; weiterhin haben das Lebensalter, genetische Dispositionen, Immunsuppression, ionisierende Strahlung und dermatologische Vorerkrankungen wie aktinische Keratosen und die Morbus Bowen-Krankheit als Krebsvorstufen großen Einfluss auf die Ausbreitung von weißem Hautkrebs.
Symptome von Basaliom und Spinaliom
Hauttumoren lassen sich gut frühzeitig erkennen, zumeist an den typischen Sonnenterrassen, wie Gesicht, Hals, Ohren und unbehaarte Kopfhaut, anzutreffen. Drei Viertel aller dokumentierten Erkrankungen sind Basaliome. Das langsam wachsende, in der Regel lokal begrenzte und nicht streuende Basalzellkarzinom zeigt sich in weißlicher bis rötlicher Knötchenausprägung, mittig eingesunken von feinem Adergeflecht durchzogen. Im späteren Verlauf bildet sich ein Tumor mit wallartigen Rändern aus mehreren aneinandergereihten Knötchen, selten als flache weißliche narbenartige, dunkel pigmentierte oder gerötete und schuppende Areale wahrnehmbar. Das deutlich aggressivere, rasch wachsende Plattenepithelkarzinom ist gekennzeichnet durch verhornte Knoten- oder Krustenbildung mit oder ohne flaches, wallartig abgegrenztes Geschwür, einhergehend mit Rötungen, Blutungen, verhärtetem Gewebewachstum oder Schuppungen. Bei zirka vier von hundert Patienten erfolgt hier eine Metastasenbildung. Unbehandelt wuchert der weiße Hautkrebs mit fortschreitender Zerstörung des umliegenden Gewebes.
Tumordiagnostik und Prävention
Im frühen Entwicklungsstadium verursachen Basaliome und Spinaliome keine oder nur geringe Schmerzen und Beschwerden. Angeraten ist grundsätzlich die fachärztliche Begutachtung verdächtiger Hautveränderungen. Der Dermatologe entscheidet nach dem Hautscreening, mittels Auflichtmikroskopie in Echtzeit oder vorangehender Biopsie, ob ein operativer Eingriff unumgänglich ist, um das Krebsgewebe vollständig zu entfernen. Neben der konventionellen Operation kommen Behandlungsmethoden wie photodynamische Therapie, Kryochirurgie, topische Medikation oder das neue klinisch studiengeprüfte Verfahren Elektrochemotherapie (ECT) bei oberflächlichen Tumoren zum Einsatz.
Die beste Hautkrebsprävention ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, vor allem bei klinischer Vorgeschichte. Umfassende Sonnenschutzmaßnahmen während des Aufenthalts im Freien sind generell oberstes Gebot. Zarte Kinderhaut ist besonders prädestiniert für Sonnenschäden mit Spätfolgen. Ein konsequenter Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor 50+ ist also beizeiten unerlässlich. Prophylaktisch wird Vitamin B3 (Nicotinamid) empfohlen, welches DNA-Reparaturmechanismen unterstützt und lichtbedingte Hautschädigungen bekämpft. Ferner ist eine engmaschige und langfristige Nachsorge zur Früherkennung von weißem Hautkrebs bei angezeigtem Rückfallrisiko wichtig.
Weiterführende Infos und Buchlektüre:
Dr. med. Friedrich Breier/Dr. phil. Karin Gruber: „Hautkrebs“; Dr. med. Dirk Hasselmann: „Heller Hautkrebs – Und wie Sie ihn in den Schatten stellen“; Ratgeber, Podcast & Co. DasKrebsportal.de im Web; Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft/krebsgesellschaft.de
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