Welches Alter verrät meine „Bio-Uhr“? Und: Was kann man tun, um dem biologischen Alter ein paar Jährchen abzutrotzen? Moderne Age-Checks nehmen den Fitness-Status unter die Lupe.
In einer Sache sind sich Wissenschaft und Wirtschaft einig: Gesundheit ist der Markt der Zukunft. Das Geschäft mit der Schönheit boomt wie nie zuvor. Schönheit und Wellness, Medizin und Fitness und selbst die Spaßindustrie und die Freizeitbranche wachsen immer stärker zusammen und bilden perfekt funktionierende Netzwerke. Der Wunsch nach Jugendlichkeit und Vitalität steht dabei im Mittelpunkt. Und nicht zu unrecht. Das Trendphänomen der 1990er Jahre aus den USA macht auch in Deutschland weiter mobil: Better Aging heißt das Zauberwort, dass Millionen Frauen und Männer hoffen lässt, die Uhr ihres „Biocomputers“ zurückzudrehen.
Better Aging-Potenziale nutzen
Trotz aller Erwartungen, die in die genetische Forschung gesetzt werden – sie allein kann uns den Wunsch nach ewiger Jugend und Gesundheit nicht erfüllen. Bestimmte Steuerungsfehler im Alltag lassen uns vorzeitig biologisch altern. Falsche Ernährungsgewohnheiten, mangelnde Bewegung und Stressfaktoren sind nicht selten die Auslöser unserer so genannten Zivilisationskrankheiten. Krankheiten sind nur bei wenigen Menschen rein genetisch verankert. Die Ärztin und Mitbegründerin eines Zentrums für private Gesundheitsvorsorge in Berlin, Dr. Dagmar Meißner-Pöthig, bemerkt hierzu treffend: „Das Biosystem Mensch ist genial, unser Lebensstil macht uns krank“.
Nach Auffassung der Experten setzen wir unsere körpereigenen Anti-Stress-Potenziale nicht optimal ein. Konkrete Messergebnisse an Testpersonen im Bereich Stressresistenz und Stressverarbeitung und soziale Aktivitätsressourcen bestätigen dies. Die Kernaussage dieser Testung bringt Erstaunliches ans Licht: So sind vorzeitiges Altern und die meisten Zivilisationskrankheiten individuell korrigierbar und gezielt und messbar zu beeinflussen. Das kalendarische und biologische Alter kann im Einzelfall stark voneinander abweichen und zwar nachweislich um mehr als 23 Jahre! Eine Zahl, die uns zu denken gibt und gleichzeitig positive Akzente setzt. Medizin und Schönheitsindustrie können hiervon profitieren. Der interessierte Patient kann heute ganz problemlos seinen Vitalitäts- und Anti-Aging-Status messen lassen.
Biological Aging Measurement
Für die biologische Altersmessung werden derzeit weltweit zwei Systeme in der Praxis erfolgreich eingesetzt. In den USA heißt das Modell H-Scan. Hierzulande wurde vor einigen Jahren der Age-Scan aus der Taufe gehoben, ein Computer-Schnelltest. Hierbei bestimmt ein Supercomputer in nur 50 Minuten das wahre biologische Alter. Neurophysiologische Kriterien wie Seh- und Reaktionsfähigkeit, Lungen- und Muskelfunktion, Gehör, Gedächtnis und Tastsinn werden getestet. Wie in einem PC-Spiel erscheinen schnelle und bunte Signale, die der Testperson eine hohe Konzentration und Reaktionsschnelligkeit abverlangen. Nach standardisierten Normalwerten analysiert der Test die tatsächlichen Messergebnisse. Diese helfen, körperliche Defizite oder vorhandene Potenziale zu erkennen und rechtzeitig zu beeinflussen.
Vitalitäts-Check
Das zweite System ist der Vitalitäts-Check, der an deutschen Kliniken und Universitäten seit längerem praktiziert wird. Und nicht nur hier. Auch Gesundheitsanbieter auf dem freien Markt schätzen die Vorteile dieses Systems. Neben dem Altersindex, dem Functional Age Index, lassen sich gleichzeitig vorhandene Better-Aging-Potenziale genau messen, die der jugendwillige Patient positiv umsetzen kann. Zu diesen Biomarkern gehören Beweglichkeit und Koordination, Konzentrationsvermögen und Kardiofitness, Leistungsfähigkeit, Ernährungszustand, emotionales Management und mentale Fitness, um nur einige zu nennen. Mehr als 50 Einzelprüfungen und Messungen berechnen das biologische Alter und ermöglichen den Spezialisten, Maßnahmen zu ergreifen, die biologische Uhr zu verlangsamen oder sogar zurückzudrehen.
Der kritische Blick in den Spiegel
Wir sollten nicht gleich die „Flinte ins Korn werfen“, wenn uns der morgendliche Blick in den Spiegel die ersten Augenfältchen, Krähenfüße oder Mimikfältchen mit unschöner Deutlichkeit verrät. Neben der positiven Lebenseinstellung gibt es viele Faktoren, die uns helfen, uns jünger und schöner zu fühlen. Eine erste Maßnahme im Kampf gegen die sichtbare Hautalterung ist unzweifelhaft der Griff zur Anti-Faltencreme. Die darin verwendeten hochentwickelten Wirkstoffkonzentrationen, Frischzellextrakte, marine Algenverbindungen oder biosynthetisch hergestellte Amino- oder Hyaluronsäuren, sind leistungsfähige Faltenkiller.
In der Beauty-Praxis stehen heute komplexe ganzheitliche Better Aging-Behandlungskonzepte zur Verfügung, die das Bedürfnis der Kunden nach glatter und vitaler Haut wirkungsvoll unterstützen. Und dass gezielte kosmetische Pflege und Behandlung auch im Alter funktionieren, sehen wir eindrucksvoll am Beispiel von Schauspiel-Ikonen wie Iris Berben oder Christiane Hörbiger, die immer wieder gern bestätigen, sich keiner kosmetischen Operation unterzogen zu haben. Doch nur kosmetische Prävention und eine gesunde Einstellung zum eigenen Körper, gepaart mit einer gehörigen „Prise“ guter Erbanlagen und der daraus resultierenden Portion gesunden Selbstbewusstseins, reichen im Normalfall nicht aus, biologische Alterungsprozesse deutlich zu verzögern.
Vorbeugen ist besser als Heilen
„Bis zu zehn Jahre lässt sich die Bio-Uhr mit den richtigen Maßnahmen zurückdrehen“, behaupten Anti-Aging-Mediziner. Dabei sind es nicht nur Frauen, die das Anti-Aging-Institut aufsuchen. Fast 40 Prozent der Patienten sind Männer – ein erstaunlich großer Prozentsatz. Dass Männer den Wunsch haben, auch über 40 noch sexuell aktiv und fit zu sein, ist nicht verwunderlich. Interessant ist, dass sich hauptsächlich gesunde Menschen Anti-Aging-Tests unterziehen, die noch gesünder werden wollen und dabei tief in die Tasche greifen: 500 Euro und mehr berappen sie für intensive Beratung und umfassende Untersuchungen. Ob sich diese Investition auszahlt, hängt am Ende von der Änderung des Lebensstils ab.
Gezielte Better-Aging-Strategien
Die drei wichtigsten Strategien für eine gesunde und bewusste Lebensweise und für ein jüngeres Aussehen sind Ernährung, Bewegung und mentale Aktivität. Auch die Hormontherapie spielt eine entscheidende Rolle im Wettlauf mit der Zeit. Die Produktion von Hormonen ist auch vom Alter abhängig. In verschiedenen Altersstufen verändert sich der Hormonspiegel und beeinflusst Alterungsprozesse unseres Körpers. In einer kontrollierten Hormontherapie – nach individueller Einschätzung und Einstufung des behandelnden Arztes oder Therapeuten – können unterschiedliche Konzentrationen dieser Botenstoffe zum Einsatz kommen und so bestimmten Alterungserscheinungen entgegen wirken.
Körperliche Fitness ist eine wichtige Grundlage einer gesunden Lebensführung. Ausreichende Bewegung und sportliche Aktivität steigern nicht nur das positive Lebensgefühl, sie schützen auch unsere Abwehrkräfte, stärken Herz und Kreislauf und stabilisieren Muskeln und Gelenke. Welche Sportaktivitäten ausgeführt werden, hängt von der persönlichen Konstitution ab. Auch ein Spaziergang im Wald ist eine sinnvolle Maßnahme, um neue Energie zu tanken und Stress abzubauen. Dabei wird gleichzeitig das Gehirn durchblutet und besser mit Nährstoffen versorgt – wichtig für die mentale Fitness.
Das Denkvermögen kann aktiv trainiert werden für mehr Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit. Geschicklichkeitsspiele und regelmäßige intensive Zeitungslektüre fordern die grauen Zellen und halten das Gedächtnis auf Trab. Wichtig für gesundes Altern ist neben diesen Faktoren auch die eigene stabile Psyche. Ein harmonisches und intaktes familiäres Umfeld, gute Freunde und Bekannte und ein nettes Betriebsklima am Arbeitsplatz stärken das Selbstwertgefühl und schaffen eine angenehme Wellbeing-Atmosphäre.
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