Der zunächst unmerklich verlaufende Knochenschwund, verursacht durch eine Störung des Knochenstoffwechsels, ist eine häufige Alterserkrankung, vornehmlich bei Frauen. Unser Osteoporose-Special verschafft Überblick.
Stille Symptome des Knochenschwundes
Osteoporose gilt als häufigste, nicht heilbare Knochenerkrankung im höheren Lebensalter, betroffen sind schätzungsweise 80 Prozent aller Frauen nach der Menopause, insbesondere Raucherinnen. Auch bei Männern 70+ ist die Altersosteoporose ein weit verbreitetes Krankheitsbild. In Deutschland sind etwa sechs Millionen Menschen diagnostisch erfasst. Die langsam und unmerklich fortschreitende Knocheninstabilität zeigt sich in der signifikanten Abnahme der Knochendichte und im Abbau von Knochengewebe, einhergehend mit erhöhter Frakturanfälligkeit sowie formveränderlichen Knochendeformationen. Der kontinuierliche masseinduzierte Knochenaufbau ist mit dem 30. Lebensjahr abgeschlossen, nachfolgend wird die Knochenarchitektur zunehmend dünner, poröser und somit bruchanfälliger. Knochenbrüche treten hauptsächlich an den Wirbeln, an Handgelenk und Oberschenkelhals auf. Gesundheitsbeeinträchtigende Folgeerscheinungen der hohen Krankheitsbelastung mit radikalen Einschnitten in die allgemeine Lebensqualität sind Schmerzen und Bettlägerigkeit bis hin zu dauerhafter Immobilisierung.
Risikofaktoren und Diagnostik
Etwa 30 Prozent aller Frauen erkranken in Europa an primärer Osteoporose nach dem Klimakterium. Selten liegen sekundäre Gründe wie hormonelle Störungen oder Stoffwechselerkrankungen vor. Zu den Risikofaktoren in ihrer Gesamtheit zählen primär Geschlecht, Alter, genetische Veranlagung und bestehende Vorfrakturen, weiterhin neurologische, rheumatologische und hormonelle Ursachen, Langzeitmedikationen, Rauchen, Folsäuremangel sowie Untergewicht.
Die Diagnostik im Verdachtsfall einer osteoporotischen Fraktur inkludiert klinische Messuntersuchungen in Hinblick auf Fehlstellungen und radiologische Tests mit bildgebenden Verfahren wie CT und MRT. Darüber hinaus ist die krankenkassensubventionierte Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) Bestandteil der Diagnostik. Laborchemische Untersuchungen beinhalten neu entwickelte Biomarker im Blutbild – messbare Indikatoren, die frühzeitig Osteoporose aufzeigen sollen.
Knochengesundheit beginnt bei der Ernährung
Unumstritten ist, dass ein altersgemäß gesunder und regelmäßig sportaktiver Lebensstil beizeiten das Risiko von schweren Knochen- und Gelenkerkrankungen senken kann. Die preisgekrönte britische Ernährungswissenschaftlerin, Gesundheitsautorin und Gründerin von Nutritional Insight Dr. Emma Derbyshire erklärt: „Da die Zahl der knochen- und gelenkbedingten Erkrankungen, einschließlich Osteoporose, aufgrund der alternden Bevölkerung voraussichtlich steigen wird, ist es entscheidend, dass die Bevölkerung frühzeitig damit beginnt, wirksame Vitamine und Mineralien in ihre Ernährung einzubauen, um sich vor möglichen Knochenschäden in der Zukunft zu schützen.“ Fünf simple ernährungsspezifische Strategien stärken die Knochengesundheit vor vorzeitigem Substanzverlust: kalziumreiche Lebensmittel und Milchgetränke konsumieren, täglich frisch gepressten Orangensaft trinken, regelmäßig vitaminreichen Fettfisch wie Lachs, Makrele und Thunfisch essen und grünes Vitamin K-haltiges Gemüse wie Spinat und Grünkohl in den Speiseplan integrieren. Zudem unterstützt der tägliche Verzehr von magnesium- und zinkgesättigten Samen und Nüssen das Knochenwachstum.
Weiterführende Lektüre zum Thema:
Info-Ratgeber OSD Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e.V.; Dr. Helge Riepenhof/Holger Stromberg: „Gemeinsam gegen Osteoporose“; Thomas Klein/Raimund Helden: „Osteoporose als Folge fehlerhafter Ernährung und Lebensweise“
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