SON VENïN birgt viele Geheimnisse. Genauso wortkarg wie die Nordländer zumeist sind, wird auch die Markenstory verkündet. Diese ist gerade in ihrer unprätentiösen, ungekünstelten Schlichtheit faszinierend und deshalb ergründen wir neugierig die intimen Geruchsspuren der 2016 gegründeten und bereits mit dem Art and Olfaction Award-prämierten Indie-Brand aus Oslo.
Fein ausbalancierte sensorische Werksarbeiten
Ob nun das Markenlogo von SON VENïN einen stilisierten Weinkelch oder eine auf den Kopf gedrehte Sanduhr darstellen soll oder etwa der episch fantastisch anmutende Markenname in der freien norwegisch-französischen Übersetzung „Sohn des Giftes“ bedeutet, kann man nur rätseln, denn wenig wird preisgegeben. Tatsache ist, dass die unabhängige Nischenduft-Company aus Norwegens Hauptstadt zumindest mit ihren sinnlich aufgeladenen und visuell inszenierten Independent-Düften Ausgleich in das große Chaos bringt. Die nordisch fest verwurzelten und handwerklich ausgereiften Kreationen erzeugen zugleich kosmopolitisches Flair. Inspiriert von Erinnerungsmarken an das skandinavische und kontinentale Erbe, erwachsen charismatische und diskret anschmiegsame Kreationen – blitzsauber, pur und frei von unnötigen Füllstoffen, Chemikalien und synthetischen Farbstoffen.
Das puristische Duftkonzept mit seinen kantenlos gerundeten Hautschmeichlern, zylindrischen Metallverschlüssen und monochrom weißen Packages besticht nicht nur in seiner nordisch-kühlen Designführung; die experimentellen Elixiere werden mit besten Grasser Ingredienzien bestückt. Zur visuell untermalten Markteinführung konnte der koreanische Illustrator Daehyun Kim, bekannt unter dem Künstlernamen Moonassi, gewonnen werden. Dieser greift mit seinen figurativen Tuschezeichnungen numerische Themen auf – seine bildkünstlerisch distanzierte Parfümsicht hinterfragt und regt den Denkprozess der Identitätsfindung an.
Die reine Ästhetik flüssiger Polarlichter
Die Osloer Teamwork aus Design, Branding und Technologie verfolgt mit ihren facettenreichen Kompositionen konkrete Visionen für eine respektvolle olfaktorische Annäherung. In fruchtbarer Kollaboration mit erfahrenen französischen Parfümeuren entstand die 2016 gelaunchte, aktuell siebenteilige Unisex-Kollektion. Der Erstling PUR 01 entpuppt sich als sehnsuchtsvolle mediterrane Aromenschau, ein glutroter Sonnenuntergang an der wilden Costa Brava. Safran, Bergamotte, Kardamom und Eukalyptus verschmelzen mit Lavendel, Rose und Thymian, in der Basis lau umweht von Labdanum, Gaiac-Holz und Patschuli, zu einem warm-würzigen Lüftchen. PUR 02 assoziiert die elysische Schönheit einer klirrend kalten Winternacht in den schneebedeckten Wäldern Norwegens. Die cleane würzig-holzige Essenz deckt behutsam Noten von Mandarine, Bergamotte, Elemi-Harz, Minzblättern und klare aquatische Akkorde auf. Basilikum, Patschuli, Zeder, Vetiver und weißer Moschus schmiegen sich an überlagernde weiße Hölzer und kristallinen weißen Jasmin.
Art and Olfaction Award-Winner POSTHUME beeindruckte 2020 in seiner herben Wildheit Parfümkritiker und die internationale Expertenjury. Die raue Wikinger-Saga, kreiert von Rosine Courage, erzählt von ungezähmter Natur und eisiger Polarkälte. Das altnordische Gedächtnis bewahrt Aromen wie Zimt, Nelke, Tabak, Vanille, Leder, Vetiver, Tonkabohne und rauchige Akkorde. Mit der Nummernkreation 3007 gelang ein feminines, frisch-grünes Blütenparfüm, garniert mit Neroli, Vanille, Orangen- und Jasminblüten, das mit weißem Moschus, Zedern- und Sandelholz heiter und pudrig ausklingt.
SON VENïN Sensory System ist in 50 ml Eaux de Parfum-Größen über führende skandinavische Parfümerien und Concept Stores sowie im Webshop direkt zu beziehen.
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