Keine Frage, Akne ist ein ernstzunehmendes dermatologisches Krankheitsbild und oft auch gravierend psychologisches Problem für junge Menschen. Doch mit gezielten Maßnahmen in Punkto Pflege, Ernährung und Therapie kann Jugendakne heute erfolgreich behandelt werden. In unserem großen Akne-Ratgeber klären wir auf.
Erste Hilfe bei Akne
„Akne vergeht von allein.“ – Diesen Satz hört man oft, wenn man mit Jugendlichen spricht. Mediziner und Fachkosmetikerinnen raten zu Recht von diesem „Selbstheilungsdenken” ab, denn Akne ist ein ernstzunehmendes medizinisches Problem. Wird Akne wirkungsvoll und konsequent behandelt, bleiben im Normalfall keine hässlichen Narben zurück und die Haut regeneriert sich vollständig. Im fortgeschrittenen Stadium kann Akne nur mit speziellen medizinischen Behandlungen erfolgreich therapiert werden. Hier bieten sich Kombinationsbehandlungen an, die präparative Anwendungen, wie zum Beispiel die Einnahme von Antibiotika oder das lokale Behandeln mit Cortison, mit pflegeintensiven Maßnahmen verbinden. Eine genaue Hautanalyse ist dabei unerlässlich.
Gleichzeitig sollte der tägliche Speiseplan genau unter die Lupe genommen werden, um Mängel bei den Ernährungsgewohnheiten auszugleichen. Ein akuter Säureüberschuss im Körper oder ein Mineralienmangel führen letztlich zu sichtbaren Hautproblemen. Eine ausgewogene Ernährung ist keine Garantie für eine reine und pickelfreie Haut, doch stellt sie in der Kombination mit der Behandlung beim Hautarzt oder bei der Kosmetikerin einen wichtigen Baustein für ein optimales Behandlungsergebnis dar.
Wie entsteht Akne?
Mehrere Faktoren wirken bei der Entstehung von Akne zusammen. Warum Akne bei manchen Menschen stärker auftritt, ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Stressfaktoren, Rauchen, stoffwechselbedingte Hormonumstellungen in der Pubertät oder ein veranlagungsbedingtes Überwiegen bestimmter Hormone regen die Talgdrüsen zu vermehrter Talgabsonderung an. Wenn parallel eine vererbte Verhornungsstörung im Talgdrüsenausführungsgang vorkommt, entsteht eine Verengung und Talgüberschuss kann nicht zur Hautoberfläche abfließen. Unter Druck von nachfolgendem Talg weiten sich der Talgdrüsengang und die Talgdrüse stark aus und wölben die oberen Hautschichten nach außen – es entstehen Komedonen. Meist sind diese schwarz gepunktet – ein Zeichen für eine Melaninansammlung (Hautfarbstoff) und nicht, wie vielfach angenommen, für Schmutzpartikel auf dem Mitesser.
Verschiedene Akneformen
Die Akne tritt bevorzugt im Gesicht, am Dekolleté, an den Schultern und am Rücken auf. Bei Jugendlichen beobachtet man folgende Hauptformen: die Acne comedonica, noch ohne entzündliche Veränderungen, mit offenen oder geschlossenen Komedonen, die Acne papulopustulosa, mit entzündlichen Pusteln und späterer Narbenbildung. Und die endogene Acne vulgaris, die im Jugendalter durch massive Androgenausschüttung an talgdrüsenreichen Körperstellen auftritt. Eine der schwersten Akneformen ist die Acne conglobata mit entzündlichen Knoten und Abszessen, die eine tiefe Narbenbildung hinterlassen können. Sonderformen sind u. a. die Acne tarda im Erwachsenenalter 25+, die Acne aestivalis „Mallorca-Akne“ nach UV-Einstrahlung, die Acne cosmetica nach Unverträglichkeit komedogener Kosmetik oder die Acne venenata, eine krankhaft entzündliche Kontaktreaktion auf Chlor, Öl und Teer.
Aknekosmetik für die Heimpflege
Umfragen unter den 12- bis 20-jährigen Jugendlichen zum Thema Akneprodukte haben ergeben, dass CLEARASIL nach wie vor der bekannteste und führende Anbieter für diese Zielgruppe ist. 60 Prozent der befragten Jugendlichen gaben diese Marke an. Das ist kaum verwunderlich, denn kein anderes Produkt ist so kontinuierlich werbepräsent und hält seit vielen Jahren mit einer großen und trendorientierten Produktpalette die Marktführungsposition. Doch die Vielfalt der kosmetischen Akneprodukte ist groß, und somit stellt sich für die Jugendlichen die Frage nach geeigneten Wirkstoffen für die optimale Behandlung der jugendlichen Problemhaut.
Heilerde und Kaolinpuder werden in der Aknekosmetik gern in reinigenden Masken oder Peelings eingesetzt, da sie klärende, entgiftende und wundheilende Eigenschaften besitzen. Eichenrinde und Hamamelis wirken entzündungshemmend und adstringierend. Bartflechte und Thymian sind bekannt für ihre desinfizierende antiseptische Wirkung, und Salbei ist ein stark reinigender Naturwirkstoff. Wertvolle Eigenschaften im Kampf gegen Hautunreinheiten weisen marine Wirkstoffe, Grüntee, Lavendel, Ringelblume und Azulen auf. Sie gelten als natürlich beruhigend und entzündungshemmend und werden in kosmetischen Reinigungsprodukten und Cremes vieler bekannter Kosmetikhersteller seit langem erfolgreich eingesetzt. Auch Zugaben von Zinkoxid, Urea, Harnstoff und mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Gamma-Linolen-Säure oder Linolsäure (konzentriert enthalten in Granatapfel, Borretschöl, Nachtkerzenöl) haben sich in der Aknekosmetik als wertvolle Repairstoffe der strapazierten Hornhautbarriere bewährt. Nachweislich reduzieren linolsäurehaltige Cremes die Größe und das flächige Auftreten von Mikro-Komedonen.
Fruchtsäuren & Co.
Zu den komedolytisch wirksamen natürlichen Fruchtsäuren zählen AHAs. Neben Glycolsäuren werden in der konventionellen topischen Aknetherapie auch Milchsäure, Apfelsäure oder Mandelsäure eingesetzt. Anders als bei Anwendung von stark austrocknender Salicylsäure oder Retinoiden wie Tretinoin führen AHA-basierte Präparate nicht zum epidermalen Wasserverlust. Nebenwirkungen infolge höher dosierter Konzentrationen sind hier signifikanter Juckreiz bis hin zur Hautschälung, extreme Trockenheit, Brennen und Rötungen.
Wie kann Akne vorgebeugt werden?
In der Heimpflege sind einige Kriterien zu beachten, die den Jugendlichen ermöglichen, Hautunreinheiten wirkungsvoll vorzubeugen. Dabei sollte ein zu aggressives Waschen der Haut vermieden werden. Waschlotionen, Reinigungsschäume oder Waschgele mit sanft desinfizierender Wirkung und einem pH-Wert unter 6 sind für die tägliche Gesichtsreinigung morgens und abends hervorragend geeignet und regulieren zugleich den angegriffenen Säureschutzmantel. Leicht alkoholhaltige Tonics und Gesichtslotionen mit beruhigenden, reizlindernden Kräuter- und Pflanzenextrakten sowie ölfreie Feuchtigkeitscremes und parfümfreie Emulsionen mit Lichtschutzfaktor gehören zur Basispflege der jugendlichen Haut. Unerlässlich sind zudem lokal anwendbare Pickeltupfer und Anti-Blemish Solutions, die über Nacht austrocknende und anti-entzündliche Wirkungen entfalten. Tagsüber helfen ölfreie, mattierende Make-up-Produkte, vegane Mineralpuder und getönte Anti-Blemish Sticks mit Zink, Kamille und Calendula zum Abdecken der betroffenen Hautareale.
Sonne in Maßen und säurearme Ernährung
Die Sonne spielt eine wichtige Rolle in der Behandlung fettiger Problemhaut, doch sollte der Genuss keinesfalls übertrieben werden. Manche Akneformen verschlechtern sich bei andauernder starker Sonneneinstrahlung. Der Faktor Ernährungsberatung erfordert hierbei größere Beachtung. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von zwei Litern täglich ist die empfohlene Maßgabe. Kräutertees ohne Zucker und Mineralwasser entschlacken den Körper von innen und verhindern dessen Übersäuern. Grundsätzlich sollte auf Cola, Süßigkeiten, fetthaltige Speisen, zu viel Fast Food und jodhaltiges Salz verzichtet werden. Stattdessen ist es ratsam, viel gesundes Obst und Gemüse zu essen. Gerne auch mal als vitalstoffreicher Pausensnack für den kleinen Hunger zwischendurch. Denn wie heißt es so schön: „Nur in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist.” Wenn diese Tipps und Ratschläge konsequent und diszipliniert berücksichtigt werden, wird sich langfristig eine sichtbare Verbesserung des Hautzustandes einstellen.
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