Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder sind von der häufigen und hochansteckenden Hautinfektion Impetigo contagiosa betroffen. Die oberflächliche Dermatose mit Bläschen- und Krustenbildung, verursacht durch Streptokokken oder Staphylokokken, wird in zwei Formen klassifiziert.
Erregerspezifische Klassifikation
Eine Borkenflechte, auch Grindflechte, Schleppe oder Eiterflechte genannt, zeigt sich als nässender, schuppender, lokal juckender Hautausschlag. Die hochinfektiöse bakterielle Hauterkrankung tritt überwiegend im frühen Kindesalter auf bis hin zur epidemieartigen Ausbreitung, seltener bei Erwachsenen und Patienten mit atopischen Ekzemen. Impetigo contagiosa wird je nach Besiedlung in zwei erregerspezifischen Formen unterschieden: die kleinblasige Impetigo vulgaris (Grindflechte), ausgelöst durch Streptokokken der Gruppe A sowie die großblasige Impetigo bullosa, verursacht durch Staphylokokken. Die großblasige Borkenflechte ist häufiger verbreitet, jedoch sind auch Mischinfektionen möglich. Infektionsquellen sind insbesondere Nasen- und Racheninfektionen oder bestehende Impetigoherde bei Kontaktpersonen.
Symptome der bakteriellen Hauterkrankung
Bevorzugt im Nasen-Mund-Bereich lokalisiert, beginnt die Dermatose mit einer Erythemausbreitung, gefolgt von schnell aufplatzenden Bläschen und Pusteln, die im weiteren Verlauf asymmetrische, scharf begrenzte Herde mit goldgelben Krusten bilden. Die großblasige Borkenflechte ist charakterisiert durch zahlreiche wasserklare, später eitrig eingetrübte Flüssigbläschen – nach Aufplatzen oder Aufkratzen verbleiben gerötete, feucht glänzende Areale mit wenigen Verkrustungen. Impetigo contagiosa in kleinblasiger Ausprägung ist durch unauffällige dünnwandige Bläschen gekennzeichnet. Diese nässen stark und trocknen mit typischem honiggelbem Schorf ein. Die Inkubationszeit schwankt zwischen 2 bis 10 Tagen.
Bis zur vollständigen, in der Regel komplikationslosen und narbenfreien Abheilung ist die Hauterkrankung infektiös. Gelegentlich werden tiefere Hautschichten und Weichteile beeinträchtigt, ferner allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber und lokal begrenzte Lymphknotenschwellungen, Nagelbettentzündungen und Abszesse beobachtet. Etwa fünf Prozent der Patienten erkranken nach dem Infekt an einer Nierenentzündung. Symptomatisch ist postnatal eine schwierige Abgrenzung vom Neugeborenenexanthem (Erythema neonatorum) angezeigt, da der ungefährliche und vorübergehende Hautausschlag gleichfalls mit Bläschenbildung einhergeht.
Impetigo: Diagnostik und Therapie
Schmierinfektion in Gemeinschaftseinrichtungen wie KiTa und Schule sowie eine geschwächte Immunabwehr begünstigen die Ausbreitung der Borkenflechte. Bei Verdacht auf eine Infektion oder Erkrankung betreuter Personen besteht hier Meldepflicht an das zuständige Gesundheitsamt.
Diagnostik und Behandlung erfolgen durch den Facharzt, der anhand der Symptome das klinische Bild bewertet. Bei unklaren Verlaufsformen, beziehungsweise zum Ausschluss einer Herpes simplex-Infektion, hilft ein bakteriologischer Erregernachweis mittels Haut-, Nasen- und Rachenabstrich. Eine systemische Antibiotikatherapie mit Cefuroxim und Amoxicillin erfolgt nur in schweren Fällen; die Lokaltherapie beinhaltet antibiotikahaltige Salben wie Fusidinsäure oder Mupirocin. Darüber hinaus begünstigen mild desinfizierende Bäder, Umschläge und Lösungen den Heilungsverlauf. Grundsätzlich ist sorgfältige Körper- und Wäschehygiene oberstes Gebot – körperliche Distanz zu den Mitmenschen, regelmäßiges Händewaschen, häufige Kleidungswechsel und das gründliche Reinigen kontaminierter Alltagsgegenstände begrenzen den direkten und indirekten Hautkontakt und somit die Übertragung von Krankheitserregern.
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