Mehr als 10 Prozent aller Erwachsenen leiden hierzulande an Schlaflosigkeit, der häufigsten Schlafstörung. Doch auch die Tagesmüdigkeit erreicht derzeit alarmierende Höchstwerte bei statistischen Erhebungen der Gesundheitskassen. Wir untersuchen signifikante Schlafprobleme und deren Leitsymptome.
Insomnien, die zur körperlichen und seelischen Belastung werden
Eine Schlafstörung, auch Agrypnie oder Hyposomnie bezeichnet, die sich krankhaft chronisch auswächst, ist ein ernstzunehmendes Signal physischer und psychischer Natur. Laut einer aktuellen Untersuchung der Gesundheitskasse AOK leiden gegenwärtig 85,2 Prozent der Befragten an allgemeiner Erschöpfung oder Schlafstörungen, ein neuer Höchstwert bei Personalausfällen und ein Anstieg von vier Prozentpunkten zum Vergleichsjahr 2020. Daneben sind etwa 12 Millionen Deutsche von ständiger Tagesmüdigkeit betroffen, einhergehend mit Energielosigkeit, eingeschränkter Konzentrations- und Leistungsfähigkeit und deutlich verminderten sozialen Aktivitäten bis hin zum Sekundenschlaf mit enormem Unfallrisiko.
Das richtige Schlafverhalten ist ein wesentlicher Indikator für eine erholsame Nachtruhe und vitale Fitness, doch die Kurz- und Langzeitfolgen erheblich beeinträchtigter Schlafqualität und unzureichender -dauer sind äußerst vielfältig. Heute wissen wir, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der gesunden Schlafhygiene und Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien), Tagesschläfrigkeit bzw. Schlafsucht (Hypersomnie) oder Atmungsstörungen (Schlafapnoe) besteht. Die komplex klassifizierte Thematik mit ihren sich vielfach überschneidenden Diagnosen sollte bei länger als vier Wochen andauernden, regelmäßig wiederkehrenden Problemen und subjektiver Krankheitsempfindung zwingend vom Hausarzt abgeklärt werden.
Schlaflos im Kopfkino gefangen
Fakt ist, mehr als 50 Prozent aller Schlafstörungen fußen auf seelischen Ursachen – chronische Schlafdefizite können zudem ungünstige äußere Einflüsse, Verhaltensfaktoren und physische Auslöser induzieren. Folgeerscheinungen und Begleitsymptome wie Kopfschmerzen, Zähneknirschen, lebhafte Albträume, Mentalschwäche oder Essstörungen beeinträchtigen zusätzlich die Lebensqualität der Betroffenen. Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen können durch Jetlag, Schichtarbeit, Medikamentenmissbrauch oder organische und neurologische Faktoren ausgelöst werden. Schlafmangel steht darüber hinaus in enger Wechselwirkung zu Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Depressionen, Herz-Kreislaufbeschwerden und einem geschwächten Immunsystem.
Bei nervös bedingten Schlafstörungen und innerer Unruhe können traditionelle, antioxidativ wirksame Heilpflanzen wie Echter Baldrian, Kamille, Passionsblume, Zitronenmelisse, Lavendelblüten, Johanniskraut, Hopfen und Hafer in abendlichen Teezubereitungen, als Kapseln, Globuli oder Dragees, kurzzeitig Besserung verschaffen. Bewährt haben sich homöopathische Komplexmittel wie das natürlich schlaffördernde Tropfenpräparat Nervoregin aus dem Homöopathischen Laboratorium Alexander Pflüger. Neben rezeptfreien pflanzlichen Beruhigungs- und Schlafmitteln werden bei vorliegender Diagnostik Hypnotika, u. a. Benzodiazepin-ähnliche Substanzen, Benzodiazepine oder auch Antihistaminika, medikamentös verabreicht – oft kurzfristig in Kombination mit ursachenstrategischer kognitiver Verhaltenstherapie.
Das 1 x 1 der gesunden Schlafarchitektur
Wer mit gravierenden Schlafproblemen kämpft, der sollte grundsätzlich seine Schlafarchitektur genau überdenken, denn: „Wie man sich bettet, so liegt man.“ Hilfreich sind neben dem optimal ergonomischen Bett-Equipment atmungsaktive Bett- und Nachtwäsche und angemessen klimatisierte Schlafräume, der Verzicht auf aufputschende Getränke wie Kaffee oder Alkohol vor dem Einschlafen, das Einhalten von festen Schlafenszeiten und das Praktizieren von sanften Schlafritualen, die Körper und Geist entspannen. Weitere medizinisch erwiesene Schlafkiller sind beispielsweise kalte Füße, das Restless-Legs-Syndrom (kribbelnde Beine) mit Verdacht auf Eisenmangel, ein erhöhter Natriumspiegel, Fruchtzucker-Unverträglichkeit, Reizblase, Nachtschweiß, Wadenkrämpfe und kräftezehrende Fitnessübungen knapp vor der Bettruhe. Ob nun autogenes Training, Yoga oder beruhigende Schlafbäder mit ätherischen Ölen – regelmäßige kleine Relax-Routinen schaffen achtsame Gewohnheitseffekte mit gesundbewusstem Mehrwert. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichendes Trinken und Aufenthalt im Freien fördern zudem stoffwechselanregende Entgiftungsprozesse, natürliche Detox-Entschleunigung im Einklang mit der Bio-Uhr.
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